Kenner und Kunstfreunde sind begeistert
von der Malkunst der Malerin Elisabeth
Freitag-Clobes. 1910 in Hannover gebo-
ren. Nach der Ausbildung zur Kunst-
erzieherin kam sie in die Malklasse von
Professor Adolf Strübe an der Kunst-
akademie in Berlin. Die Begegnung mit
diesem Lehrer prägte fortan ihren künf-
tigen hoffnungsvollen Weg als freischaf-
fende Malerin. Leider unterbrachen Krieg
und Nachkriegszeit mit der Flucht und mit
der Verantwortung für eine große Familie
den eigenen Lebensweg als Malerin.
Erst in den letzten Jahrzehnten erfüllten
sich für Elisabeth Freitag ihre früheren
Pläne und Begabungen in einem beach-
tenswerten Schaffenswerk. Ihre lyrisch
anmutenden Bilder zeugen von einer Zeit
der Reife und der inneren Freiheit, vor
allem im hochsensiblen, meisterlichen
Umgang mit der Farbe. Es sind Szenen
der Begegnungen zwischen Menschen und
ihres Erlebens von Natur und Welt. Die
von ihr gesehene und nachempfundene
Welt "hinter den Bildern" läd den Betrach-
ter ein, an dieser Dimension von Lebens-
freude und Lebenskraft teilzuhaben. |
Mit der Präsentation von Arbeiten der Malerin
beendet die Würzburger Werkkunstgalerie im Rathaus ihre diesjährige
Ausstellungsreihe.
Schon bei der ersten Betrachtung der Bilder kommt die ungeheuere Lebensfreude
und Lebenskraft von E. F. zum Ausdruck. Vor allem die neuesten Arbeiten sind es,
deren Farbigkeit eine Heiterkeit versprüht, die unwillkürlich den
Betrachter gefangen nimmt ("Traumhaft glücklich", "Lebensfreude", "Der helle
Morgen"). Mit sicherer Hand weiß die Künstlerin die Farbe zu setzen.
Spannungsfelder tragen den trotz aller scheinbaren "Leichtigkeit" strengen
Bildaufbau der Komposition. Gegenständlichkeit trotz aller Abstraktion weist
dem Betrachter den Weg.
Elisabeth wurde 1910 in Hannover geboren; zur künstlerischen Heimat wurde ihr
jedoch Berlin. An der dortigen Kunsthochschule legt sie ihr Staatsexamen als
Kunsterzieherin ab, übt diesen Beruf allerdings nie aus, sondern wird statt
dessen freischaffende Malerin. Lehrjahre bei Prof. Adolf Strübe an den
Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in
Berlin-Charlottenburg in den Jahren 1936 - 1943 beeinflussen die Künstlerin
nachhaltig. Anschließende Stuidienaufenthalte in Italien, die sie mit ihrem
Gatten Karl unternimmt, ermöglichen ihr die Studien klassischer Kunst. Reisen
nach Italien begleiten sie fortan. Aufenthalte unter anderem in Casa Baldi in
Olevano, wo zahlreiche Gemälde entstehen, zeugen von dem Einfluß des
südlichen Lichts, finden Ausdruck in warmen Farben ("Besuch in der Casa
Baldi").
Figurenkompositionen: Menschen, ohne portraithafte Züge, zeitlos, in
völliger Harmonie mit der Natur entstehen, oft in fröhlicher Runde um
einen Tisch versammelt. Daneben tritt mehr und mehr das Stillleben in den
Vordergrund.
Ausstellungen in der Würzburger Städtischen Galerie in den 70er und
80er Jahren machen die Künstlerin den Würzburger Kunstliebhabern
bekannt und beliebt. Dass dies immer noch zutrifft, beweist das große
Interesse an der Ausstellung in der Werkkunstgalerie. ...
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